Urlaub mit Lern- und Überraschungseffekt

06/2014

Foto: kigrips.de

Kürzlich habe ich einen guten alten Freund in Berlin besucht – die metropolitane Weltstadt noch ohne funktionierenden Flughafen, dafür mit der berühmten Berliner Schnauze - und ausserdem meine Heimatstadt. Leider ist manch Berliner Bewohner wohl auch ein wenig kriminell: Im Flur des Wohnhauses meines Freundes - er wohnt zur Miete in einem Szenebezirk - hing eine Benachrichtigung des Polizeipräsidenten der Stadt: „Achtung Einbrecher! Achten Sie auf Fremde in Ihrem Haus“ usw., und dies nicht nur in Deutsch, sondern auch in den weiteren gängigen Berliner Sprachen. Ich freute mich auf die Tage in der preussischen Metropole, und dachte mir: Irgendwie gut, dass ich in Zürich wohne, da kann mir so etwas nie passieren. Berlin war definitiv mal wieder eine Reise wert, wir hatten viel Spass und haben viel Szeniges und Kultiges erlebt.

Tatsächlich haute mich dann aber um, was mir mein Nachbar nach meiner Rückkehr berichtete: Bei ihm wurde eingebrochen. Auch er und seine Familie nutzten das schöne Wetter, sie waren ein paar Tage unterwegs zum Wandern. Zum Glück hält sich der materielle Schaden bei ihm in Grenzen: die Einbrecher sind nach den bisherigen Erkenntnissen wohl auf der Rückseite des Hauses durch ein Fenster eingestiegen und haben gezielt nach seiner Fotoausrüstung gesucht – er arbeitet als freier Fotograf für ein Magazin und ist zum Glück gut versichert. Glück im Unglück: das Chaos bei ihm im Haus hält sich in Grenzen - es ist eben mehr der psychologische Aspekt und dieses ungute Gefühl, dass jemand unbefugt in der familiären Wohnung war.

Vielleicht wurde es nun für mich Zeit, doch mal über aktiven Einbruchschutz nachzudenken. Ich bat meinen Berliner Kumpel nach Rückkunft nach Hause, für diesen Blogbeitrag doch bitte den Polizei-Hinweis zu fotografieren und mir zuzuschicken. Bei der Suche nach aktiv einbruchsverhindernden Mitteln habe ich ein wenig im Internet gestöbert und entdeckte FakeTV. Das ist so ein kleiner Kasten mit Leuchtdioden, der in realistischer und stromsparender Weise einen laufenden Fernseher simuliert. Dieser schaltet sich, wenn es dunkel wird, von selbst ein und geht nach einer voreingestellten Zeit (vier oder sieben Stunden) wieder aus. Realistisches Fernsehverhalten also. Und bekanntlich wird in bewohnte Häuser ja nur sehr selten eingebrochen.

Ob FakeTV mich und mein Haus jemals davor verschonen wird, Opfer eines Einbruchdiebstahls zu werden, werde ich naturgemäss mangels Ortanwesenheit wohl nicht sagen können. Schaden wird mir der FakeTV zumindest nicht.

Ich hab zwei bestellt. Einen für mich. Und einen für unseren Nachbarn.

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