18 Dinge über die WM, die Sie garantiert noch nicht wussten.

06/2014

Es ist mal wieder so weit. Alle vier Jahre das Gleiche. Jedenfalls fast. Und dabei wird es nie langweilig. 22 erwachsene Männer, die 90 Minuten lang versuchen, einen Ball in einen eckigen Kasten zu befördern. Wenn ihnen das gelingt, flippen die Massen aus. Das gibt es eben nur in der populärsten Sportart der Welt - dem Fussball. Seit Donnerstag rockt die Fussball-Weltmeisterschaft also die Welt. Bis zum 13. Juli wird uns das Turnier Geschichte und Geschichten in sämtlichen denkbaren Facetten bescheren. Selbstgemachte YouTube-Clips von aufspringenden Couch-Potatoes, die ein Tor feiern (erste Clips wurden bereits gesichtet), Schlachtgesänge von den Tribünen, Schiedsrichterdiskussionen über berechtigte oder unberechtigte Elfmeter. Last but not least werden wir vielleicht endlich die Begriffe „doppelter Sechser“ und „falscher Neuner“ verstehen lernen. Aus aktuellem Anlass haben wir einige spannende Fakten zusammengetragen, die Sie garantiert noch nicht wussten. Falls doch, dürfen Sie sich wahlweise „wahrer Experte“ oder „Fussball-Titan“ nennen. 1. 5200 Badewannen und 390.600 heisse Hunde Bei der letzten Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika wurden mehr als 830.000 Liter Bier verkauft. Das würde für ca. 5200 Badewannen reichen. Hinzu kamen 390.600 Würstchen im Schlafrock, auch Hot Dogs genannt. Das ist deutlich mehr als die Tagesration eines gut im Saft stehenden Sumoringers.

2. Der höchste Sieg in einem WM-Qualifikationsspiel Der bislang höchste Sieg in einem WM-Qualifikationsspiel gelang Australien am 11. April 2001, als die „Aussies“ die armen Kollegen aus Samoa mit 31:0 filetierten. Allein der australische Stürmer erzielte in dieser Partie dreizehn (in Zahlen: 13) Tore und stellte damit einen bis heute unerreichten Weltrekord auf.

3. Fussball-WM ist grösstes Medienereignis der Welt 715 Millionen Fernsehzuschauer zog das Finale der WM 2006 in Berlin, Deutschland in seinen Bann. Das Endspiel der amerikanischen Football-Meisterschaft, der „Super Bowl“ brachte es dagegen „nur“ auf 167 Millionen. Fussball ist also so gesehen 3,5 Mal populärer als Football. Die Fussball-WM 1954 in der Schweiz war übrigens die erste WM, die im Fernsehen übertragen wurde, wenn auch noch nicht in jedem Spiel live (heute eine Selbstverständlichkeit). Sechzehn Jahre später, bei der WM in Mexiko 1970, gab es zwei sensationelle technische Neuerungen: alle Spiele wurden live übertragen, und die Wiederholung mit Zeitlupe wurde zum ersten Mal eingesetzt. Im Jahr 2010 bei der letzten WM in Südafrika, konnte man die Spiele in jedem Winkel der Erde live verfolgen, auch in der Antarktis, was insgesamt 3,2 Milliarden Menschen auch taten. Das entspricht 46,4 Prozent der Weltbevölkerung. Anders gesagt, fast jeder zweite Mensch hat die WM 2010 verfolgt, die ganzen Leute in den Bars noch nicht mitgerechnet.

4. Meister als Gastgeber und im Sport Der Ausrichter der WM 2014, Brasilien, ist gleichzeitig auch das Land mit den meisten Titeln: fünf Mal durften die Brasilianer bisher den Weltmeister-Pokal in den Händen halten, gefolgt von Italien (vier Mal) und Deutschland, die drei Titel verbuchen können. Argentinien, Uruguay, England, Frankreich und Spanien haben jeweils einmal den Titel gewonnen.

5. Maracana hat das grösste Packen Sie das St. Jakob-Park in Basel, das Stade de Suisse in Bern, das Stade de Genève in Lancy, den Letzigrund in Zürich und das Stade de Tourbillon in Sitten zusammen, und Sie haben mit 164.978 Plätzen immer noch weniger Plätze als das Maracana-Stadion bei der WM 1950 in Brasilien fasste. Das waren nämlich 173.850 Zuschauer. Nach dem Umbau kann das Maracana immer noch 73.531 Zuschauer beherbergen. Zum Vergleich: ins ehemalige Wankdorf-Stadion in Bern, Finalort der WM 1954 in der Schweiz, passten 60.000 Zuschauer.

6. Der Ein-Minuten-Weltmeister Der Argentinier Marcelo Trobbiani ist so gesehen der bisher am effektivsten spielende Profi. Per Einwechslung in der 89. Minute des Finales 1986 zwischen Argentinien und Deutschland brachte er es mit nur einer Minute Einsatz (es blieb sein einziger) zum Weltmeister. Ob Trobbiani einen Ballkontakt hatte, ist nicht überliefert.

7. Gekickt wird auch in der Halle Das erste WM-Match überhaupt fand 1994 statt, und zwar im Pontiac Silverdome im amerikanischen Detroit. Die Schweiz und die USA trennten sich damals 1:1 unentschieden.

8. Die lebende Legende, die niemals eine WM spielte Trotz 24 Jahren Profi-Karriere, 13 Meistertitel und zwei UEFA-Champions-League-Siegen hat er nie eine Minute WM gespielt: der ehemalige Manchester-United-Flügelspieler Ryan Giggs.

9. 2014 wird auf 77 Nationen erhöht Seit der ersten Ausrichtung der WM im Jahre 1930 waren bislang 76 Teams dabei. Darunter sind einige Staaten, die es nicht mehr oder nicht mehr in dieser Form gibt wie z.B. das ehemalige Jugoslawien, die Sowjetunion, die Tschechoslowakei oder die DDR. Dafür kamen neue hinzu: Bosnien-Herzegowina ist der 77. Staat, der sich für eine WM qualifiziert hat. Herzlich willkommen.

10. Rekordtorschütze Der in Marokko geborene Just Fontaine, von seinen Fans liebevoll „Justo“ genannt, erzielte 1958 für Frankreich ganze 13 Tore in einem Turnier.

11. Von jung bis alt: die Trainer Mit 71 Jahren war der Deutsche Otto („König Otto“) Rehhagel der bislang älteste Trainer, der als Trainer mit Griechenland 2010 zur WM in Südafrika antrat. Der jüngste WM-Trainer hingegen war erst 27 Jahre alt, als er 1930 Argentinien zur WM führte: es war der Argentinier Juan Jose Tramutola.

12. Es gibt zwei Weltmeisterpokale Der von 1930 bis 1970 eingesetzte, ursprüngliche Pokal trägt den schönen Namen Coupe Jules Rimet und ist dem ehemaligen FIFA-Präsidenten Jules Rimet gewidmet. Er wurde 1974 durch eine neue und die bis heute bekannte Version ersetzt, die keiner Person mehr zugeordnet ist, sondern einfach FIFA World Cup Trophy heisst. Der aktuelle Pokal wiegt ungefähr sechseinhalb Kilo und besteht zu 80% aus purem 18-karätigem Gold. 53 Entwürfe aus sieben Ländern wurden zur Neugestaltung des Pokals eingereicht. Am Schluss entschied sich die FIFA für den Entwurf des italienischen Bildhauers Silvio Gazzaniga.

13. 2006 hagelte es die meisten roten Karten Rote und gelbe Karten wurden bei der WM 1970 in Mexio eingeführt. Die rote Karte kam allerdings erst 1974 erstmals zum Einsatz, als der Chilene Carlos Cazsely sie sich „abholte.“ Damit ist er aber nicht der erste Spieler, der vom Platz flog. Das schaffte bereits 1930 der Peruaner Plácido Galindo nach 70 WM-Spielminuten. Nur hatten die Schiedsrichter damals ihre Karten noch nicht, um den Platzverweis auch für das Publikum transparent zu machen. Die meisten roten Karten wurden 2006 bei der WM in Deutschland verteilt, es waren derer 28. Die bekannteste dürfte dabei der Kopfstoss von Zinédine Zidane gegen Marco Materazzi gewesen sein. Im Internet existieren allein davon über eine Milliarde (!) Bilder. Gelbe Karten wurde 345 mal verteilt, das entspricht einem Durchschnitt von 5,39 pro Spiel.

14. Das Mutterland des Fussballs ist gar nicht so gut England als Mutterland des Fussballs wurde erst einmal Weltmeister. Das war 1966.

15. Maskottchen mit eigener Website Das Maskottchen der WM 2014 heisst „Fuleco“ und ist ein dreigestreiftes Gürteltier, demnach muss „Fuleco“ ca. 14 Jahre alt sein. Die blauen Streifen von „Fuleco“ repräsentieren dabei den brasilianischen Boden, die Landschaften, den strahlend blauen Himmel und natürlich die Küsten mit ihren Traumstränden. Laut Überlieferung schaut sich „Fuleco“ gerne Zeichentrickfilme an und spielt Videospiele, wenn er nicht gerade Comics und Cartoons zeichnet.

16. Der jüngste Weltmeister Als jüngster Weltmeister aller Zeiten darf sich nach wie vor der Brasilianer Pelé bezeichnen. Er errang den Titel bei der WM 1958 in Schweden im Alter von 17 Jahren. Ebenfalls in Schweden, im Spiel gegen Wales, erzielte Pelé mit 17 Jahren und 239 Tagen auch als jüngster Spieler einer WM sein erstes WM-Tor.  Der älteste Torschütze hingegen ist der Kameruner Roger Milla, der eigentlich schon im Ruhestand war, für die WM 1994 aber „reaktiviert“ wurde. Roger Milla traf noch mit 42 Jahren in den Kasten.

17. Auch der Ball musste für 2014 runderneuert werden Der diesjährig verwendete offzielle Ball trägt den Namen „Brazuca“, stammt vom deutschen Sportartikelhersteller adidas und besteht aus sechs Lagen Polyurethan. „Brazuca“ wurde mit einer äusserst aufwändigen Kampagne auf den Markt gebracht, wie ein Popstar gefeiert und unterstützt die Torerkennungstechnik, die 2014 zum ersten Mal bei einer WM eingesetzt wird.

18. Zuschauerrekord Die WM mit den bislang höchsten durchschnittlichen Zuschauerzahlen war erstaunlicherweise jene in den USA. Dabei sind die USA für „Soccer“, wie sie den Fussball drüben nennen, nicht gerade bekannt. Dennoch besuchten im Jahre 1994 während der dortigen WM insgesamt 3.587.538 Fans die Spiele. Das entspricht einem Durchschnitt von fast 69.000 Zuschauern pro Spiel. Das Finale zwischen Brasilien und Italien schauten gar 94.164 Leute. Insgesamt haben bisher über 34 Millionen Fans die Spiele im Stadion verfolgt. Es gab seit der ersten WM im Jahre 1930 bislang 772 Begegnungen, die durchschnittlich von 44.000 Zuschauern gesehen wurden.

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