Naturkunde-Unterricht im Wald - hautnah

07/2015

Wenn wie jetzt während der Hundstage die Temperaturen so heiss sind wie sonst im ganzen Jahr nicht, steigt auch der Appetit auf ein leckeres Eis. Dabei dient Eiscreme jedenfalls den Kleinen nicht nur als Genussmittel. Eiscreme kann viel mehr. Es ist für Kinder auch der grosse, durch nichts überbietbare Tröster. Ausser Küsse von Mami oder Papi natürlich.

Ich kann mich an eine Begebenheit aus meiner Heimatstadt erinnern, die mehrere Jahrzehnte her ist. Ich wurde gerade eingeschult und machte mit meinem Schulfreund und dessen Eltern einen kleinen Spaziergang durch den Wald. Praktischerweise war der Vater meines Schulfreundes auch gleichzeitig unser Naturkundelehrer. Zeit also für biologische Erkundungen im Wald. Viele der dortigen Pflanzen kannte ich noch nicht. Aber ziemlich flauschig sahen sie aus. Zeit, um mal zu probieren, ob sie sich auch genauso flauschig anfühlen wie sie aussehen…Aua! Das tat vielleicht weh! Nun, Mutti oder Vati waren kuss- und trösttechnisch gerade nicht verfügbar…also musste ich selber pusten – vergeblich!

Brennesseln

Auaa… auf der Haut

Brennesseleis

Mmm im Mund: Leckeres Brennesseleis

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Unser Lehrer erkannte das schwere kindliche Leid und hatte die Idee, dass wir uns zu einer nahegelegenen Gaststätte begeben, von der er wusste, dass diese leckeres Speiseeis im Angebot hat. Gesagt – getan. Die 100 Meter dorthin waren gefühlt die schlimmsten meines Lebens – bis zu dem Tag, als das Seil der Gartenschaukel gerissen ist und ich in die Rosen…aber das ist eine andere Geschichte…

Zum Trost für mich gab es von dem Vater meines Schulfreundes dann ein Eis am Stiel (ich kann mich sogar noch daran erinnern, was es für eines war), welches ich allerdings grösstenteils dafür nutzte, meine schwerwiegenden „Verletzungen“ zu kühlen. Zum Schlecken des Eises blieb daher kaum etwas übrig. Aber zum Glück war da noch mehr Eis in der Truhe, und so kam schliesslich auch ich in den Genuss der inneren Anwendung.

Was ich damals noch nicht wissen konnte, ist, dass schon die alten Chinesen und die Griechen Eis zur Linderung von Schmerzen verwendet hatten. Was den Asiaten und den Hellenen bei Schmerzen gut getan hat, konnte ja für mich nicht schlecht sein. Der Vater meines Schulfreundes wusste es wohl. Die erwähnte Gaststätte gibt es heute, Jahrzehnte später, immer noch. Und jedes Mal, wenn ich dran vorbeifahre, denke ich an diese kleine Geschichte zurück und muss schmunzeln.

Nun ist die bevorzugte Darreichungsform des Eises bekanntlich jene, welche zum Schleck-Genuss durch denjenigen, der sich glücklich schätzen kann, ein ebensolches in der Hand zu halten, bestimmt ist. Mittlerweile konsumiere auch ich mein Speiseeis ausschliesslich bestimmungsgemäss. Was von damals geblieben ist, ist die Freude am Experimentieren. Nicht oft, aber manchmal probiere ich neue Sorten aus, die es beim Glacier meines Vertrauens (noch) nicht gibt. Brennnessel-Aroma zum Beispiel.

Zur fachgerechten Zubereitung empfehle ich den Glacé-Zubereiter aus dem crazystuff.ch-Shop. Wer es ohne Kalorien möchte, dem empfehle ich das Puzzle im Glacébecher.

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